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Im Frühlingsanfang 

Erwacht zum neuen Leben

Sthet vor mir die Natur,

Und sanfte Lüfte wehen

Durch die verjüngte Flur.

Empor aus seiner Hülle

Drängt sich der junge Halm,

Der Wälder öde Stille

Belebt der Vögel Psalm.

 

Die  Flur im Blumenkleide

Ist,Schöpfer, dein Altar,

Und Opfer reine Freude

Weiht dir das junge Jahr;

Es bringt die ersten Düfte

Der blauen Veilchen dir.

Und schwebend durch die Lüfte

Lobsingt die Lerche dir.

 

Ich schau' ihr nach und schwinge

Voll Dank mich auf zu dir,

Dem Schöpfer aller Dinge,

Gesegnet seist du mir!

Weit über sie erhoben,

Kann ich der Fluren Pracht

Empfinden, kann dich loben,

Der du den Lenz gemacht.

 

O Vater, deine Milde

Fühlt Berge und Tal und Au,

Es grünen die Gefilde,

Beperlt vom Morgentau;

Der Blumenweid' entgegen

Blökt schon die Herd' im Tal,

Und in dem Staube regen

Sich Würmer ohne Zahl.

 

Glänzt von der blauen Feste

Die Sonn' auf unsre Flur,

So weiht zum Schöpfungsfeste

Sich jede Kreatur,

Und alle Blätter dringen

Aus ihrem Keim hervor,

Und alle Vögel schwingen

Sich aus dem Schlaf empor.

 

Lobsing' ihm, meine Seele,

Dem Gott, der Freuden schafft!

Lobsing' ihm underzähle

Die Werke seiner Kraft!

Hier  von dem Blütenhügel

Bis zu der Sterne Bahn

Steig' auf der Andacht Flügel

Dein Loblied himmelan!

 

Sturm, Christhoph Christian (1740-1786)